Der 14. Juni 2023 - ein Mittwoch - markiert für die Apothekerschaft in Berlin und deutschlandweit eine Zäsur. Das zumindest scheint bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Demonstration in Berlin der treffende Ausdruck. Viele der Anwesenden und Mitlaufenden sind positiv überrascht, dass so viele Apothekenteams gemeinsam ein solches Signal der Einigkeit senden.
Nach Schätzungen des Veranstalters nahmen an dem Demonstrationszug durch das Regierungsviertel rund 5.000 Menschen teil. Der rund 3,6 Kilometer lange Weg führte vorbei am Bundesgesundheitsministerium, dem GKV-Spitzenverband, über die Friedrichstraße bis hin zum Invalidenpark. Auch an der Strecke sammelten sich viele Menschen, dokumentierten mit Smartphones sowie Kameras den Demonstrationszug und unterstützen so ganz persönlich den Protest der Apotheker:innen. Aussagen, die man am Rande des Zuges hören konnte, reichten von "So viele Apothekerinnen und Apotheker in weißen Kitteln habe ich noch nie gesehen" bis hin zu Applaus für das Engagement.
Impressionen vom Apothekenprotest in Berlin (YouTube)
Sicher einer der ältesten Teilnehmer im Zug war Apothekeninhaber Dr. Manfred Zindler. Vor 60 Jahren, im Jahr 1962, gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Apothekerkammer Berlin. Trotz seines hohen Alters, der langen Wegstrecke und sonnigen Temperaturen lief er mit. "Er könne weder seine Apotheke noch seinen Berufsstand loslassen," sagt sein Sohn Olaf Zindler, der ebenfalls am Protestzug teilnahm.
Aber nicht nur die Teams der öffentlichen Apotheken und Patientinnen und Patienten zeigten sich solidarisch. Auch viele Pharmazeutinnen und Pharmazeuten aus der Verwaltung, den Krankenhausapotheken, aus der Industrie und wissenschaftlichen Instituten nahmen aktiv an den Protesten teil.
Während die überwiegende Anzahl der Berliner Apotheken geschlossen war, sorgten die Notdienstapotheken für die zuverlässige Versorgung der Bürgerinnen und Bürger. Auf Nachfrage erzählten einige Apothekeninhaberinnen und -inhaber von sehr positiven Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Herr Dr. Karsten Krause von der Arminius Apotheke beispielsweise bestätigte, dass zwar deutlich mehr als an anderen Tagen los war, die "Leute aber sehr nett waren und uns alles Gute und viel Erfolg gewünscht haben".