Sucht beginnt im Alltag - Prävention auch
Arzneimittelabhängigkeit gilt nach Tabaksucht als die zweithäufigste Form der Abhängigkeit in Deutschland – noch vor Alkohol. Nach Schätzungen sind etwa 1,9 Millionen Menschen betroffen. Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer Gefährdeter auszugehen. Wie bei Alkohol- oder Drogenabhängigkeit sowie anderen Suchterkrankungen werden komplexe psychische und soziale Ursachen und Faktoren bei der Entwicklung einer Arzneimittelabhängigkeit diskutiert.
Etwa ein Drittel der Arzneimittel mit Missbrauchs- oder Abhängigkeitspotenzial, wie zum Beispiel Schlaf- und Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel, werden nicht zur akuten Behandlung von Erkrankungen, sondern zur Suchterhaltung und Vermeidung von Entzugssymptomen angewendet. Da dieses Gefährdungspotenzial mit den Folgen für Betroffene und Angehörige in weiten Teilen unserer Gesellschaft oft nicht hinreichend bekannt ist oder nicht ernst genommen wird, ist eine individuelle Beratung und Aufklärung durch qualifiziertes pharmazeutisches Personal und eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit der Heilberufe wichtiger denn je.
Da täglich etwa 3,6 Millionen Menschen öffentliche Apotheken aufsuchen, leisten die Apothekenteams vor Ort einen zentralen Beitrag bei der Suchtprävention und Bewältigung des Problems Arzneimittelmissbrauch.
Schulungsfilm
Die Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs (ZFPS Zürich) hat einen Schulungsfilm entwickelt, der eindrücklich zeigt, wie wichtig die Gesprächsführung in Apotheken ist. Es werden zunächst Beratungsgespräche gezeigt, die ungünstig verlaufen. Danach erfolgt eine professionelle Analyse dieser Beratungsgespräche, und zum Schluss werden die optimalen Beratungsgespräche gezeigt. Man lernt quasi spielerisch. Nutzen sie dieses Angebot!
Hier können Sie den Schlungsfilm aufrufen.
Sie benötigen ein Passwort, um den Film anschauen zu können.
Das Passwort lautet: film
Einen Extrakt aus dem Schulungsfilm ("Gesprächsführung in Apotheken") finden Sie unten im Downloadbereich.
Weitere Materialien der Fachstelle für Suchtprävention finden Sie hier.
Hinweis: Den Flyer für Patientinnen und Patienten und Angehörige können Sie hier bestellen (für Berliner Apotheken und Praxen kostenfrei).