Apotheker:innen im Einsatz gegen Gesundheitsrisiken durch hohe Temperaturen

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Der zweite bundesweite Hitzeaktionstag rückt erneut das Bewusstsein für die Gefahren von Hitze und die notwendigen Schutzmaßnahmen in den Fokus. Hitze gilt als das größte durch die immer längeren und intensiveren Hitzeperioden bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Berliner Apotheker:innen übernehmen mit anderen Akteur:innen aus dem Gesundheitswesen proaktiv Verantwortung und minimieren damit die Krankheitslast betroffener Bevölkerungsgruppen.

Insgesamt 1.600 Hitzetote gab es zwischen den Jahren 2018 bis 2021 nach Angaben des „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“. Angesichts des Klimawandels und weiter steigenden Temperaturen, müssen sich Apotheker:innen, Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser und andere Akteur:innen aus der Gesundheitsbranche mit teils neuen Gesundheitsrisiken befassen.

„Die steigenden Temperaturen sind ein immer größer werdendes Problem. Es geht dabei nicht nur darum, ausreichend Flüssigkeit zu trinken oder die Sonne zu vermeiden. Mit hohen Temperaturen gehen deutlich mehr gesundheitliche Risiken einher. So kann extreme Hitze die Wirkung eines Arzneimittels verändern. Ebenso können ungeahnte Neben- oder Wechselwirkungen auftreten, die eine Patientin oder ein Patient nicht ohne Weiteres erkennen oder vorhersehen kann“ sagt Dr. Ina Lucas, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin. Sie ergänzt: „Aufgrund ihrer Arzneimittelexpertise können Apothekenteams eine erste Medikationsanalyse vornehmen, durch persönliche Beratung mögliche Präventionsmaßnahmen aufzeigen, die Patient:innen auf steigende Temperaturen vorbereiten und damit ihren Versorgungsauftrag umfassend erfüllen.“ Um der großen Verantwortung mit Blick auf die Entwicklungen gerecht zu werden ist es dabei sehr viel versprechend, dass die Apotheker:innen auch mit anderen Heilberufler:innen, Einrichtungen und Institutionen zusammenarbeiten. „Die Apotheken positionieren sich heute schon als Gesundheitskompetenzzentren, die das Gesundheitssystem entlasten. Sie arbeiten Hand in Hand mit den anderen Akteur:innen des Gesundheitssystems immer zum Wohle der Patient:innen - beständig auch beim Thema Hitzeschutz – zusammen. Daher ist es absolut notwendig, dass es einen kontinuierlichen Austausch gibt, damit ein ganzheitliches Zusammenspiel aller Expert:innen entsteht und die Bevölkerung optimal versorgt werden kann“, führt Lucas aus.

Im Rahmen des „Aktionsbündnisses Hitzeschutz Berlin“ erarbeitete die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege gemeinsam mit dem Berliner Apotheker-Verein, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und der Apothekerkammer Berlin einen Musterhitzeschutzplan für Apotheken. Dieser liefert Apothekenteams und ihren Patient:innen einen Katalog an Maßnahmen, um sich auf kommende Hitzeperioden vorzubereiten sowie mögliche Gesundheitsrisiken zu reduzieren.

Über das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“

Das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ wurde zum Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen auf Initiative der Ärztekammer Berlin, der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. im März 2022 ins Leben gerufen. Im Bündnis arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Apotheker:innen und Mitarbeitende aus der Pflege, dem Katastrophenschutz, dem Rettungsdienst und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zusammen. Weitere Informationen unter: https://hitzeschutz-berlin.de/. Der Musterhitzeschutzplan für Apotheken ist online unter https://hitzeschutz-berlin.de/wp-content/uploads/2024/05/Musterhitzeschutzplan-Apotheken_final.pdf abrufbar.

Pressemeldung als PDF

Pressefoto Dr. Ina Lucas