Kammer aktiv: Berliner Impulse für die gesamte Apothekerschaft

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Die Apothekerkammer Berlin hat mit ihrer neuen Veranstaltungsreihe Kammer aktiv eine Plattform für offenen Austausch zu aktuellen Themen ins Leben gerufen.  Hier können Kammermitglieder miteinander und mit inspirierenden Gästen zu Fragen, die den Berufsstand bewegen, ins Gespräch kommen. Zum Auftakt stand die Frage im Mittelpunkt: „Deutschland hat gewählt – was bedeutet das für die pharmazeutische Versorgung in Berlin?“. Kammermitglieder kamen mit Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Medien und Standesvertretung zusammen, um Impulse für die Zukunft der Apothekerschaft zu diskutieren.

In der Zeit der Aufklärung hatten sie Tradition: die intellektuellen Salongespräche, bei denen sich Gäste über aktuelle Themen austauschten, Netzwerke bildeten und voneinander lernten. Von diesem Vorbild inspiriert, hat der Vorstand der Apothekerkammer Berlin das neue Format Kammer aktiv konzipiert. Bestärkt wurde das Vorhaben durch die Ergebnisse der jährlichen Kammerumfrage, bei denen sich ein Großteil der Befragten eine noch stärkere Interessenvertretung wünschte. Und auch darum geht es in dem Format: Die Kammermitglieder sollen als wichtigste Botschafterinnen und Botschafter der Bedarfe des Berufsstandes „sprachfähig“ gemacht werden, sich der Solidarität innerhalb des Kollegiums versichern, sich gegenseitig inspirieren und inspirieren lassen.

Die Apothekerschaft steht vor großen Herausforderungen – von der wirtschaftlichen Lage über politische Entscheidungsprozesse bis hin zu neuen Versorgungsmodellen. „Die Fragen, die uns Apothekerinnen und Apotheker nach der Wahl bewegen, sind naheliegend: Was bedeutet dieses Wahlergebnis für die pharmazeutische Versorgung in Berlin? Was erwartet unseren Berufsstand? Wir können nicht die Zukunft vorhersagen, aber wir können Ideen gemeinsam entwickeln und mit unseren Partnerinnen und Partnern in die Umsetzung tragen“, sagt Dr. Ina Lucas, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin. Sie ergänzt: „Apothekerinnen und Apotheker sind echte Gesundheitsexpertinnen und - experten, die das große Ganze – vor allem aber den Menschen – im Blick haben und ohnehin eng mit anderen Heilberufen zusammenarbeiten. Warum wird dieses Potenzial nicht genutzt? Nur mit uns kann es gelingen, die pharmazeutische Gesundheitsversorgung der Menschen langfristig zu sichern und zum Wohle der Patientinnen und Patienten zukunftssicher zu gestalten. Dafür braucht es vielleicht gerade in diesen noch unsicheren Zeiten innovative, ‚out of the box‘ gedachte Ansätze.“

In einer Gesprächsrunde wurde diskutiert, welche konkreten Auswirkungen das Wahlergebnis auf die Apothekerschaft (in Berlin) hat, welche Forderungen an die künftige Regierung formuliert werden müssen und welche Maßnahmen möglich sind, um die Gesundheitsversorgung langfristig stabil aufzustellen. Die hochkarätig besetzte Gesprächsrunde spiegelte die wichtigsten Perspektiven auf die gesundheitspolitische Zukunft wider: Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin, blickte auf die neuen politischen Rahmenbedingungen aus Landessicht, während Ralf Denda, Leiter der Stabstelle Politik der ABDA, und Benjamin Rohrer, Leiter Kommunikation der ABDA, die bundespolitische Perspektive der Standesvertretung ABDA einbrachten. Alexander Müller, Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung (PZ), ordnete das Wahlergebnis aus (fach‑)journalistischer Sicht ein.

Gelungener Auftakt für Kammer aktiv

Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse und die anwesenden Kammermitglieder beteiligten sich rege an der Diskussion und brachten ihre Perspektiven und Ideen aktiv ein. Besonders in der abschließenden Fragerunde zeigte sich der Wunsch nach einem verstärkten Austausch zwischen Politik und Berufsstand.

Mit dieser ersten Veranstaltung hat die Apothekerkammer Berlin gezeigt, dass Kammer aktiv ein wichtiges Format für den Dialog innerhalb der Apothekerschaft ist. Die Initiative bietet Raum für Debatten, Vernetzung und Impulse zur Weiterentwicklung des Berufsstandes – ein Anspruch, dem sich die Kammer auch in Zukunft verpflichtet sieht.

Das sagen unsere Panelistinnen und Panelisten: 

Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege: „Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung ist eine unverzichtbare Säule unseres Gesundheitswesens. Wir sehen mit Sorge, dass in den letzten Jahren auch in Berlin immer mehr Apotheken schließen mussten. Als Land haben wir zwar begrenzte direkte Steuerungsmöglichkeiten, aber wir setzen uns in den entsprechenden Gremien, wie der Gesundheitsministerkonferenz dafür ein, dass der Bund die Rahmenbedingungen verbessert. Gleichzeitig haben wir unterstützend die Schulgeldfreiheit für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) in Berlin eingeführt. Wir fördern darüber hinaus Maßnahmen zur besseren Vernetzung von Apotheken mit anderen Akteuren der Gesundheitsversorgung. In unterversorgten Gebieten prüfen wir Modelle, wie wir die Apothekenstandorte stabilisieren können – zum Beispiel durch gezielte Unterstützung bei der Niederlassung oder durch Kooperationen mit kommunalen Gesundheitszentren.“

Benjamin Rohrer, Leiter der Kommunikationsabteilung der ABDA: „Die Wahl-Initiative der ABDA ‚Whats’s Apo‘ hat deutlich und eindrucksvoll gezeigt, dass die Abgeordneten des neuen Bundestags starke Apotheken wollen, um die Versorgung der Menschen wohnortnah und kompetent sicherzustellen. Wir werden die Abgeordneten an ihre eindeutigen Aussagen aus dem Wahlkampf erinnern.“

Ralf Denda, Leiter der Stabsstelle Politik der ABDA: „Die mögliche neue Bundesregierung weckt die Hoffnung, dass wir wieder gemeinsam, im Dialog gute Gesundheitspolitik für die Apotheken machen können.“

Alexander Müller, Chefredakteur der PZ: „Die neue Regierung wird unter erheblichem Druck starten, die Gesundheitspolitik droht leider mal wieder zum Randthema zu werden. Umso wichtiger ist es für die Apothekerschaft, mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf die Politik zuzugehen.“

 

 

Über das Format Kammer aktiv:

Bei Kammer aktiv handelt es sich um eine Plattform, bei der die Berliner Kammermitglieder miteinander und mit Akteuren aus der Branche, Politik und Medien in den Austausch gehen und neue Ideen entwickeln können. Die Veranstaltungsformte reichen über Diskussionsrunden, Keynotes und Impuls- oder Fachvorträgen bis hin zu Online-Sessions. 

Das nächste Kammer aktiv ist bereits in Planung. Informationen erhalten Sie über unser Kammer aktuell. Unter https://portal.akberlin.de/newsletter-anmeldung/ können Sie sich für unseren Newsletter anmelden. Sie haben ein berufsständisches Thema, das Sie besonders bewegt und das sie gern mit Kolleginnen und Kollegen in dem neuen Format diskutieren wollen? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit den Titel Kammer aktiv und Ihrem Wunschthema an post(at)akberlin.de. Bitte beachten Sie: Wir können nur Themen berücksichtigen, die im Zusammenhang mit den satzungsgemäßen Aufgaben der Kammer stehen.

© Bildrechte Sandra Schneider (Spreekind-Fotografie)

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